Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.S. BERLIN

S.M.S. Berlin war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und das dritte Schiff der 7 Einheiten umfassenden Bremen-Klasse. Dem Stapellauf am 22.09.1903 bei der Kaiserlichen Werft Danzig folgte die Indienststellung am 04.04.1905. Die Besatzungsstärke wird mit 14 Offizieren und 274 - 287 Mann angegeben.
Nach der Indienststellung wurde der Kleine Kreuzer zunächst als Begleitschiff der Kaiserjacht S.M.S. Hohenzollern eingesetzt, bevor im August 1905 die Zuteilung zu den Aufklärungskräften der Flotte mit Einsätzen in der heimischen Nord- und Ostsee erfolgte. Erst 1911 folgte ein Auslandseinsatz, als die Berlin am 28. Juni Kiel verließ, um nach Agadir (Marokko) zu laufen, wo sie das Kanonenboot S.M.S. Panther ablöste, um gemeinsam mit dem Kanonenboot S.M.S. Eber  Flagge zu zeigen und deutsche Interessen zu wahren. Dieser Einsatz der Berlin endete mit der Rückkehr nach Kiel am 14.12.1911.
Nach der Rückkehr tat das Schiff zunächst wieder bei den Aufklärungskräften Dienst, bis der größte Teil der Besatzung am 27.09.1912 auf den neuen Kreuzer S.M.S. Strassburg versetzt und die Berlin am 29.10.1912 in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt wurde.
Bei Ausbruch des Krieges wurde auch die Berlin wieder in Dienst gestellt und zunächst der Hafenflottille der Jade und Weser zugeteilt, wo das Schiff jedoch nur kurz verblieb, um anschließend mit der IV. Aufklärungsgruppe Wachdienst im Großen Belt zu versehen, dem sich ab Oktober 1914 erneut der Einsatz in der Nordsee zur Sicherung der Deutschen Bucht anschloss.
Im Rahmen dieser Aufgabe war der Kreuzer auch an einem Minenunternehmen auf der Doggerbank beteiligt. Beim Rückmarsch von diesem Unternehmen erhielt der kleine Kreuzer S.M.S. Danzig etwa 30 sm westl. der Amrumbank in einem neu verlegten englischen Minenfeld einen Treffer und wurde nicht unerheblich beschädigt. S.M.S. Danzig musste daraufhin von der Berlin eingeschleppt werden.
Am 24.10.1915 schieden die Berlin und S.M.S. Stuttgart vorübergehend aus der IV. Aufklärungsgruppe aus und verlegte in die Ostsee nach Windau. Zusammen mit der III. und V. Torpedobootflottille sollten die beiden Kreuzer feindliche U-Boote bekämpfen. Neben dieser Sicherungsaufgabe hatte die Berlin hier erneut die Aufgabe, die am 25.11.1915 südlich von Gotland durch einen Minentreffer einer 14 Tage zuvor neu verlegten russischen Minensprerre erneut beschädigte und manöverierunfähige S.M.S. Danzig in den Heimathafen zu schleppen.
Im Januar 1916 ging es für die Berlin dann zurück zur IV. Aufklärungsgruppe in die Nordsee. An der Skagerrakschlacht nahm das Schiff aufgrund einer Werftliegezeit nicht teil.
Als bei einem Vorstoß der Aufklärungskräfte am 19.10.1916 die S.M.S. München von dem U-Boot E 38 in der Nähe der Doggerbank einen Torpedotreffer erhielt, war es erneut die Berlin, der die Aufgabe übertragen wurde, zusammen mit dem Torpedoboot V 73 den Havaristen nach Wilhelmshaven zu schleppen.
Im Rahmen einer Umorganistation der Aufklärungsgruppen wechselte die Berlin im Dezember 1916 zur II. Aufklärungsgruppe, um jedoch schon bald darauf, nämlich am 14.01.1917 wieder aus diesem Verband, der modernere Schiffe erhielt, auszuscheiden. Die Berlin wurde außer Dienst gestellt und das Gros der Besatzung wechselte auf den neuen Kreuzer S.M.S. Nürnberg (II), während die Berlin zunächst aufgelegt wurde und ab April 1918 als Büroschiff  Verwendung fang.
Nach dem Krieg war die Berlin auch noch in der Reichs- und Kriegsmarine in Verwendung und wurde 1947 von den Engländern mit Gasmunition beladen im Skagerrak versenkt.

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Das vorliegende Foto wurde ausweislich der Beschriftung im Rettungsring während des Marokkoeinsatzes in Agadir gemacht und zeigt die Besatzung des I. Kutters des Schiffs. Es ist noch ein identisches Fotos bekannt, dass die Besatzung des II. Kutters zeigt und auf dem auf dem Schild in der Mitte des Rettungsrings das Datum 22.10.1911 angegeben ist. Es kann somit unterstellt werden, dass auch das hier gezeigte Foto an diesem Tag aufgenommen wurde. Die Gestaltung des Rettungsrings weist keine großen Besonderheiten auf.