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Kaisers-Marine


S.M.S. PRINZREGENT LUITPOLD

Bei der S.M.S. Prinzregent Luitpold handelte es sich um ein Großlinienschiff der aus 5 Einheiten bestehen­den Kaiser-Klasse. Der Stapellauf erfolgte am 17.02.1912 bei der Germania-Werft in Kiel, die Indienststellung folgte am 19.08.1913. Die Besatzungsstärke betrug ca. 1.100 Mann.

Nach der Indienststellung kam das Schiff zum III. Geschwader der Hochseeflotte, wo es bis zum 13.3.1917 als Geschwaderflaggschiff diente. Mit den anderen Schiffen des Geschwaders nahm die Prinzregent Luitpold am 30.05./01.06.1916 an der Skagerrakschlacht teil, ohne dabei einen Treffer zu erhalten.

Als im Dezember 1916 durch das Hinzutreten der S.M.S. Bayern und der S.M.S. Baden zur Flotte  das III. Geschwader neu strukturiert und ein IV. Geschwader geschaffen wurde, wurde die Prinzregent Luitpold dem neuen IV. Geschwader zugeteilt.

Im Juli 1917 kam es bedingt durch Verpflegungsschwierigkeiten und schlechte Menschenführung seitens der Offiziere auf mehreren Schiffen der Flotte zu Gehorsamsverweigerungen und Zusammenrottungen der Matrosen. Auf Prinzregent Luitpold kam es dabei auf einer Fahrt von Kiel nach Wilhelmshaven durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Gehorsamsverweigerung, wodurch es  vorübergehend sogar zur Blockade des Kanals kam. Führend war dabei auch der Matrose Albin Köbis, der als Heizer auf der Prinzregent Luitpold Dienst tat. Am 03.08.1917 kam es auf dem Schiff, das zu diesem Zeitpunkt in der Werft lag, zur Verhaftung mehrerer als Rädelsführer eingestufter Matrosen, darunter auch Köbis. Es folgte ein kriegsgerichtliches Verfahren gegen Angehörige mehrerer Schiffe und 5 Todesurteile, von denen die Urteile gegen Köbis und den Matrosen Reichpietsch auch vollstreckt wurden.

Im September 1917 erfolgte die Verlegung der Schiffe des IV. Geschwaders in die Ostsee zu Verbandsübungen, denen sich die Teilnahme an der Operation „Albion“, der Besetzung der Inseln Ösel, Moon und Dagö in der Zeit vom 11.10. bis zum 03.11.1917, anschloss.

Am 18.3.1918 kollidierte S.M.S. Derfflinger beim Auslaufen aus dem Kieler Hafen im Nebel leicht mit der Prinzregent Luitpold, die Schäden waren jedoch gering.

Nach Kriegsende gehörte die Prinzregent Luitpold zu den in Scapa Flow internierten Schiffen und wurde am 21.06.1919 ebenfalls selbstversenkt.

Das obere Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Gruppenaufnahme mit einem auffällig sauberen Rettungsring mit weißer Beschriftung in Großbuchstaben.

Das weitere Foto zeigt eine Ansicht des Schiffs von achtern mit den beiden hinteren 30,5 cm SK L/50-Türmen. Die Personen an Bord – darunter auch viele Zivilisten – vermitteln einen guten Eindruck von den Dimensionen dieser Geschütztürme. Am Rumpf sind auch zwei der Spieren zu erkennen, die der Anbringung von Torpedoschutznetzen dienten und die nach der Skagerrakschlacht ausgebaut wurden.

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