Kaisers Mar ine
Kaisers-Marine


S.M.S. RHEINLAND

S.M.S. Rheinland war ein Großlinienschiff und gehörte zu der aus 4 Einheiten bestehenden Nassau-Klasse, die den Übergang vom Linienschiff zum modernen Schlachtschiff bei der Kaiserlichen Marine markierte. Der Stapellauf erfolgte am 26.09.1908 bei der A.G. Vulcan-Werft in Stettin, die Indienststellung folgte am 30.04.1910. Das Schiff hatte rd. 1.030 Mann Besatzung.

Nach der Indienststellung und dem Abschluss der Erprobung trat das Schiff am 20.09.1910 zum I. Geschwader der Hochseeflotte und versah bis zum Kriegsausbruch den üblichen Flottendienst.

Bei Kriegsbeginn noch immer zum I. Geschwader gehörend, war das Schiff zunächst in der Nordsee stationiert und nahm an verschiedenen Flottenvorstößen teil. Anfang August 1915 verlegte die Rheinland dann in die Ostsee, um am Vorstoß in den Rigaischen Meerbusen teilzunehmen. Hier war das Schiff mehrfach an Kampfhandlungen mit russischen Seestreitkräften beteiligt. Nach dem Abschluss der Unternehmung am 20.08.1915 erfolgte die Rückkehr in der Nordsee.

Zurück in der Nordsee war die Rheinland ab 1916 in die nun offensivere Kriegsführung der Hochseeflotte unter dem neuen Kommandeur Admiral Scheer eingebunden. Am 24.4.1916 gehörte die Rheinland zur Fernsicherung der die Städte Lowestoft und Yarmouth beschießenden Schlachtkreuzer. Auch bei der Seeschlacht vor dem Skagerrak am 31.05./01.06.1916 war das Schiff im Einsatz und war hierbei insbesondere auch an den Nachtgefechten mit den britischen Zerstörern beteiligt. Durch zwei Treffer wurden auf der Rheinland 10 Mann getötet und 20 verwundet. Am 18./19.08.1916 erfolgte ein weiterer Vorstoß in die Nordsee, der jedoch zu keinem Feindkontakt führte.

Während das Jahr 1917 weitgehend ereignislos verlief, kam das Schiff 1918 nochmals zu einem größeren Einsatz. Die Rheinland verlegte am 21.2.18 in die Ostsee, um im Rahmen des unter dem Kommando von Konteradmiral Meurer stehenden „Sonderverband Ostsee“ die Finnen in ihrem Kampf um Unabhängigkeit von Russland zu unterstützen. Dabei lief das Schiff am 11.4.18 auf der Fahrt von Eckero nach Reval mit rd. 15 kn Fahrt auf Grund. Das Schiff saß zu 2/3 auf. Es folgte eine aufwändige Bergungsaktion, bei der das Schiff durch das Abpumpen von eingedrungenem Wasser, das Entfernung der Kohlen, der Munition und sonstigen Inventars sowie den Abbau von Panzerplatten zunächst um mehrere Tausend Tonnen geleichtert wurde. Mit Hilfe von Schwimmkränen und anderen Auftriebshilfen gelang es dann, das Schiff am 8.7.1918 wieder frei zu bekommen. Nach einer Notreparatur in Mariehamn wurde das Schiff nach Kiel überführt. Aufgrund der Schwere des Schäden verzichtete man jedoch auf eine Reparatur und stellte das Schiff am 4.10.1918 außer Dienst. Bis Kriegsende diente es dort noch als Wohnschiff.

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Das erste Foto zeigt eine Gruppe von Matrosen an Deck vor einem der 8,8 cm SK L/45-Geschütze. Der Rettungsring ist von sehr dunkler Farbe mit einer einfachen weißen Beschriftung.

Das zweite Foto zeigt drei Matrosen mit einem Rettungsring, dessen Farbe ausgeblichen und damit wesentlich heller ist und der deutliche Abnutzungsspuren aufweist. Die Buchstaben sind bei diesem Ring dreidimensional wirkend gestaltet.