S.M.S. GOEBEN
S.M.S. Goeben war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der Kaiserlichen Marine. Zusammen mit dem Schwesterschiff S.M.S. Moltke bildeten diese beiden Schiffe die Moltke-Klasse. Der Bau der Goeben erfolgte bei Blohm & Voss in Hamburg, wo das Schiff am 28.03.1911 vom Stapel lief. Nach der Indienststellung am 02.07.1912 folgte die übliche Erprobung des neuen Schiffs, die sich – unterbrochen von der Teilnahme am Herbstmanöver vom 29.08. - 23.09.1912 - bis in den Oktober 1912 erstreckte.
Nach Abschluss der Erprobung kam das Schiff zunächst zur Hochseeflotte, wurde jedoch schon kurz darauf als Flaggschiff der vor dem Hintergrund des 1. Balkankrieges mit Order vom 01.11.1912 neugebildeten „Mittelmeer-Division“ zusammen mit dem Kleinen Kreuzer S.M.S. Breslau ins Mittelmeer beordert, wo sie am 15.11.1912 in Konstantinopel eintraf. Das Ende der Kampfhandlungen bereits im Dezember 1912 machte ein größeres Eingreifen der Goeben jedoch überflüssig, ein am 18.11.1912 als Teil einer internationalen Truppe an Land gegangenes Landungskorps von 450 Mann konnte bereits am 03.12.1912 wieder an Bord zurückkehren.
Auch im am 29.06.1913 ausgebrochenen zweiten Balkankrieg war ein militärisches Eingreifen der dt. Mittelmeer-Division nicht erforderlich. Statt dessen bestand die Aufgabe darin, mit den beiden Schiffen Goeben und S.M.S. Breslau im Mittelmeer „Flagge zu zeigen“, wozu zahlreiche Häfen im gesamten Mittelmeer angelaufen wurden. Am 23.10.1913 löste Kontreadmiral Souchon Kontreadmiral Trummler als Führer der Mittelmeer-Division ab.
Im Frühjahr 1914 begleiteten die beiden Schiffe die Kaiserjacht S.M.S. Hohenzollern bei der Mittelmeerreise von Kaiser Wilhelm II. Im Mai 1914 halfen 300 Besatzungsangehörige beim Kampf gegen ein Großfeuer in Istanbul, wobei 3 Mann ums Leben kamen.
Für den Sommer 1914 war eigentlich die Rückkehr der Goeben nach Deutschland geplant, um die verschlissenen Kesselrohre, die zu einer erheblichen Reduzierung der Geschwindigkeit geführt hatten, zu ersetzten. Die politischen Spannungen des Juli 1914 durchkreuzten diese Absichten jedoch. Statt dessen wurden diese Arbeiten im k. u. k. Kriegshafen Pola vom Maschinenpersonal der Goeben zusammen mit dortigem Werftpersonal durchgeführt. Bereits am 02.08.1914 verlegte das Schiff dann ins italienische Messina – Italien gehörte zu diesem Zeitpunkt noch mit Deutschland und der k. u. k. Monarchie zum Dreibund – um mit den Verbündeten das gemeinsame Vorgehen abzusprechen. Italien erklärte jedoch überraschend seine Neutralität und die k. u. k. Kriegsmarine beabsichtigte lediglich auf der Adria in der Nähe ihrer Stützpunkte zu operieren. Admiral Souchon war somit mit seinen beiden Schiffen auf sich alleine gestellt.
In dieser Situation entschloss sich Admiral Souchon am 03.08.1914 Messina überraschend zu verlassen, um am Morgen des Folgetages vor der afrikanischen Küste zu stehen, um nach der erwarteten französischen Kriegserklärung die Häfen von Bone und Phillipeville zu beschießen. Der Beschuss der dortigen Häfen traf die Franzosen unvorbereitet und führte zu einer Verzögerung der Verschiffung der dort bereitstehenden Truppen nach Europa für 4 Tage.
Die inzwischen bei Admiral Souchon eingegangene Weisung des Admiralstabs, sich mit seinen beiden Schiffen nach Konstantinopel zu begeben, ließ Souchon erneut Messina ansteuern, da sich die Entfernung mit dem vorhandenen Kohlevorrat nicht bewältigen ließ. Über 2 Tage wurde von der gesamten Besatzung unter Anspannung aller Kräfte soviel Kohle von im Hafen liegenden Handelsschiffen wie möglich übernommen, bevor der Verband am 06.08.1914 wieder auslief. Kaum wieder auf See erreichte Admiral Souchon nun die Weisung statt nach Konstantinopel in die Adria durchzubrechen, um im Schutze der k. u. k. Flotte die weitere Entwicklung abzuwarten. Admiral Souchon, dessen Verband von englischen Schiffen – die englische Kriegserklärung stand zu diesem Zeitpunkt noch aus, war jedoch zu erwarten – beschattet wurde, hielt diese Weisung jedoch nicht für ohne weiteres durchführbar, und entschloss sich, entsprechend der ursprünglichen Weisung nach Konstantinopel zu dampfen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der beiden deutschen Schiffe von zeitweise 24 kn sowie einiger Finten bezüglich des Kurses gelang es, die beschattenden englischen und französischen Kreuzer abzuhängen und am 10.08.1914 in den Bosporus einzulaufen und in Sichtweite des Sultanpalastes vor Anker zu gehen.
In diplomatischen Kreisen begann nun ein Ringen um den Eintritt des Osmanischen Reichs in den Krieg. Bereits am 02.08.1914 war zwischen dem Deutschen Reich und dem Osmanischen Reich ein Beistandspakt für den Fall eines Krieges des Osmanischen Reichs mit Russland unterzeichnet worden. Noch war dieser Fall jedoch nicht eingetreten, das Osmanischen Reich noch neutral. Um das Osmanischen Reich weiter an sich zu binden und weil Schiffe einer kriegsführenden Nation nur eine begrenzte Zeit im Hafen eines neutralen Staates liegen dürfen, kam es dazu, dass die beiden deutschen Schiffe offiziell dem Osmanischen Reich übereignet wurden. Am 15.08.1914 wurde auf den beiden Schiffen die osmanische Flagge aufgezogen und aus der Goeben wurde die YAVUZ SULTAN SELMI und aus der S.M.S. Breslau wurde die MIDILLI. Die Besatzung blieb die bisherige.
Die folgenden Wochen wurden genutzt, um zum einen die ehemals deutschen Schiffe wieder klar zu machen, vor allem jedoch auch um die sowohl personell als auch materiell eher desolaten übrigen türkischen Marineeinheiten, auf die zur Unterstützung auch deutsches Personal eingeschifft worden war, kriegsbereit zu machen.
Im Oktober 1914 waren die militärischen und diplomatischen Vorbereitungen dann soweit gediehen, dass Admiral Souchon von dem starken Mann auf osmanischer Seite, Enver Pascha, den Befehl erhielt, die russische Flotte anzugreifen. In großzügiger Auslegung dieses Befehls beschoss die türkische Flotte unter dem Kommando von Admiral Souchon daraufhin vom 27.10. bis 31.10.1914 die russischen Häfen von Sewastopol, Odessa, Noworossik und Feodosia.
Von der YAVUZ wurden bei der Aktion am frühen Morgen des 29.10.14 militärische Anlagen bei Sewastopol vor allem mit den 28 cm-Geschützen ( 47 Schuss, sowie 12 Schuss 15 cm) unter Feuer genommen. Dabei geriet der Kreuzer ins Feuer der dortigen Küstenbatterien, die 3 Treffer erzielten, die jedoch nur leichte Schäden verursachten. In der Folge kam es auch zu Gefechtshandlungen mit leichten russischen Seestreitkräften. YAVUZ erzielte dabei 2 Treffer auf einem russ. Torpedoboot und konnte den Minenleger Prut versenken.
Das nächste Gefecht folgte für die YAVUZ bereits am 18.11.1914. Nachdem russ. Schiffe am Morgen des Vortages den Hafen von Trebizond beschossen hatten, verlegten die YAVUZ und die MIDILLI mit höchster Fahrt in Richtung Sewastopol um den russ. Verband nach Möglichkeit abzufangen. Kurz nach 12.00 Uhr kamen dann 5 russ. Schlachtschiffe aus dem Nebel heraus in Sicht und um 12:20 Uhr eröffneten das russ. Schiff Evstafi das Feuer auf die YAVUZ, während sich MIDILLI im Feuerlee hielt. Bereits mit der 1 Salve erzielten die Russen einen Treffer in der Bb III-15 cm Kasematte der YAVUZ, der die Panzerung durchschlug, Munition zur Explosion brachte und die 11 Mann der Bedienmannschaft tötete. YAVUZ eröffnete rd. 2 Minuten später ihrerseits das Feuer auf das führende Schlachtschiff und konnte bereits mit der ersten Salve die Funkantennen zerstören und mit der 3. Salve 2 direkte Treffer erzielen. Ab 12:24 Uhr lösten sich die dt. Schiffe dann vom Gegner, diesen noch bis 12:33 Uhr mit den 28 cm-Geschützen beschießend. Insgesamt forderte das Gefecht auf der YAVUZ 13 Todesopfer - darunter ein Osmane -, während die Russen 33 Tote zu verzeichnen hatten.
Am 10.12.14 beschoss die YAVUZ russ. Stellungen bei Bantum mit 15 Schuss 28 cm. Die russ. Batterien erwiderten das Feuer ohne Treffer zu erzielen.
In der Folgezeit war die YAVUZ mit Begleitschutzaufträgen im Schwarzen Meer unterwegs. Hierbei geriet sie am 26.12.1914 auf 2 russ. Minen, die kurz hintereinander an Stb. und Bb. explodierten und zu einem Wassereintritt von 600 t führten. Die dadurch notwendigen, aufgrund der vor Ort fehlenden Infrastruktur nicht einfachen Reparaturarbeiten zogen sich bis zum 28.03.1915.
Am 29.05.1915 meldete sich der Kreuzer wieder dienstbereit, um zugleich zu einem Einsatz herangezogen zu werden. Im Rahmen einer größeren Operation der türkischen Flotte standen YAVUZ und MIDILLI am 02./03.04.1915 vor Sewastopol in der Absicht, russ. Kräfte auf sich zu ziehen. Dabei gelang es den beiden Schiffen zunächst nur 2 russ. Frachter mit Zucker zu versenken. Als es dann doch noch zu einem Kontakt mit russ. Kriegsschiffen kam, zogen sich die beiden dt. Schiffe angesichts der Überlegenheit der feindlichen Kräfte zurück; die kurze wechselseitige Beschießung blieb ergebnislos.
Das nächste Gefecht sollte wieder nicht lange auf sich warten lassen. Am 09.05.1915 operierte die russ. Flotte zum wiederholten Male vor der anatolische Küste um die osmanische Versorgungsschifffahrt, insbesondere die Kohlentransporte, zu stören. Die YAVUZ wurde daraufhin am Vormittag angewiesen, schnellstmöglich den Hafen von Benderigi anzulaufen. Am folgenden Morgen stieß der Kreuzer gegen 07:15 Uhr auf 5 feindliche Linienschiffe und 2 Kreuzer. In dem folgenden, auf Parallelkurs geführten Gefecht von rd. 20 Minuten erhielt die YAVUZ einen Treffer in der Back und einen weiteren unterhalb der Wasserlinie. Die beiden Treffer verursachten jedoch nur relativ geringen Schäden und es traten keine Personalverluste ein. Trotz der Schäden erhöhte die YAVUZ die Geschwindigkeit und setzte sich schließlich vom Feind ab, um nach Istinye zurück zu kehren. YAVUZ selbst hatte bei dem Gefecht 124 Schuss mit den 28 cm-Geschützen abgegeben, allerdings ohne einen Treffer zu erzielen.
Nach diesen Einsätzen folgte in den Monaten Juni bis August 1915 zunächst eine Phase der Ruhe, bevor ab September wieder verstärkt Einsätze zum Schutze der türkischen Kohle- und Öltransporte notwendig wurden. Dabei kam es am 21.09.1915 zu einem Gefecht mit 3 russ. Zerstörern, das jedoch ohne Treffer verlief. Ergebnislos verlief auch ein U-Bootangriff auf die YAVUZ am 14.11.1915, der Kreuzer konnte den beiden Torpedos ausweichen.
Am 08.01.1916 stieß die YAVUZ bei einer Begleitschutzfahrt für einen Transportdampfer auf das neue russ. Schlachtschiff Imperatrica Ekaterina II und einen Begleitzerstörer. In dem auf größere Entfernung geführten Gefecht konnte jedoch keine Seite Treffer erzielen und YAVUZ konnte sich schließlich dem überlegenen Feind entziehen.
Die folgende Zeit brachte für die YAVUZ Begleitschutz- und Transportfahrten sowie am 02.07.1916 eine Beschießung des Hafens und der Küstenbatterien von Tuapse. Der Rest des Jahres verlief dann ohne nennenswerte Ereignisse, sondern war vor allem von der Durchführung von Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie Übungsfahrten bestimmt. Auch das Jahr 1917 verlief für das Schiff ruhig und ohne größere Aktionen. In der Zeit von Mai bis Juni 1917 standen nochmals Überholungsarbeiten an.
Am 15.10.1917 gab sich Kaiser Wilhelm II bei seinen osmanischen Verbündeten die Ehre. Um 10:05 Uhr wurde aus diesem Anlass für den natürlich ebenfalls anwesenden Sultan eine Parade abgehalten und um 11:39 Uhr von der YAVUZ Salut für den auf dem Bahnhof eingetroffenen dt. Monarchen geschossen. Am folgenden Morgen ging Kaiser Wilhelm mit seinem Gefolge dann an Bord des Schiffs, um durch das Maramarmeer Gallipoli anzusteuern, wo S.M. am Morgen des 17.10.1917 an Land ging. Gegen Abend wurde der Kaiser dann wieder an Bord genommen und die Reise ging zurück. Nach einer Ansprache an die Besatzung ging der Monarch am 18.10.1917 wieder von Bord.
Der Rest des Jahres 1917 verlief für die YAVUZ dann wieder ruhig.
Das Jahr 1918 brachte dann zunächst einmal einen Wechsel des Kommandanten. Am 04.01.1918 übernahm Kpt.z.S. Alfred Stoelzel das Kommando von Kpt.z.S. Ackermann.
Nachdem der Krieg im Schwarzen Meer nach der russ. Oktoberrevolution und dem anschließenden Waffenstillstand vom 15./16.11.1917 faktisch beendet war, war es das Bestreben der dt. Seite, die türkische Marine im östlichen Mittelmeer gegen den französisch/englischen Gegner einzusetzen. Hierzu plante man für den Januar einen Vorstoß durch die Dardanellen ins Mittelmeer.
Die YAVUZ lief hierzu zunächst einmal am 14.01.1918 an die türkische Kohlenküste um ihre Kohlenbunker zu füllen. Da das Schiff aufgrund seiner Größe nicht in den Hafen einlaufen konnte und zeit- und kraftraubend auf Reede durch Boote versorgt werden musste, zog sich dies bis zum 18.01.1918. Am Folgetag war YAVUZ dann in Istanbul zurück, wo der Flottenchef an Bord ging und das Schiff gefechtsklar gemacht und letzte Übungen im Marmarameer durchgeführt wurden. Am 20.01.1918 begann dann der Vorstoß, an dem neben YAVUZ und MIDILLI auch noch die türkische Schiffe MUAVENET, NÜMUNE, BASRA und SANSUN beteiligt waren.
Das Unternehmen stand jedoch unter keinem guten Stern. Der Verband hatte soeben erst nach dem Passieren der äußersten eigenen Minensperre die freie Ägäis erreicht, als eine Minendetonation in Höhe der Abteilungen X/XI die YAVUZ erschütterte. Rd. 200 t eingedrungenes Wasser verursachten eine leichte Schlagseite nach bb. Rd. ¼ Std. später wurde die Fahrt fortgesetzt und kurz nach Sonnenaufgang kamen gegen 7:20 Uhr die ersten britischen Seestreitkräfte, nämlich 2 Zerstörer sowie die beiden in der Kuso-Bucht liegenden Monitore Raglan und M 28 in Sicht. In einem kurzen, einseitigen Gefecht wurden die beiden Monitor von YAVUZ und MIDILLI versenkt, während die Zerstörer die Flucht ergriffen.
Da hier keine weiteren feindlichen Kräfte, die hätten bekämpft werden können, vorhanden waren, wurde um 8:02 Uhr eine Kursänderung um 180° befohlen, um nun den Hauptstützpunkt der Bewachungsstreitkräfte, die Mudros-Bucht der Insel Limanli, anzusteuern. Hierbei gerieten die YAVUZ und die MIDILLI jedoch in ein Minenfeld und die MIDILLI erhielt mehrere Treffer, die das Schiff manöverierunfähig machten. Bei dem Versuch die MIDILLI durch die YAVUZ abzuschleppen, erhielt auch die YAVUZ einen Minentreffer, so dass dieser Versuch abgebrochen werden musste. Nach weiteren Minentreffer sank die MIDILLI und die YAVUZ musste den Unglücksort im Hinblick auf das Auftauchen britische Schiffe verlassen. Während über dem Schiff heftige Luftkämpfe ausgetragen wurden, ging die YAVUZ auf Einlaufkurs, um die Boje anzusteuern, die nach dem ersten Minentreffer am Morgen geworfen worden war, um das Ende der Minensperre anzuzeigen. Die Boje war jedoch nicht mehr auffindbar und so kam es, dass die YAVUZ zum dritten Mal an diesem Tag einen Minentreffer erhielt, diesmal an Stb. zwischen den Abt. III und IV. Die YAVUZ stoppte jedoch nicht einmal und gegen 10:30 Uhr passierte der Kreuzer die Einfahrt der Dardanellen. Als wäre an diesem Tag nicht schon genug schief gelaufen, lief das Schiff gegen 11:30 Uhr mit rd. 15 kn auf der Nava-Sandbank auf Grund. Ein Freikommen aus eigener Kraft war nicht möglich und so musste eine größere Anzahl von Schiffen herangeholt werden, um den Kreuzer wieder frei zu schleppen. Am 26.01.1918 gelang es dann mit vereinten Kräften in einem 40 minütigen Kraftakt das Schiff gegen 18:00 Uhr wieder frei zu bekommen. Nach einem kurzen Ankern konnte die YAVUZ die Fahrt nach Istanbul endlich wieder aufnahmen.
Nachdem dort vom 28.01. – 31.01.1918 die Kohlen- und Munitionsvorräte ergänzt worden waren, folgte zunächst bis Ende April 1918 eine Phase der Ruhe, die zur Beseitigung der davongetragenen Schäden - soweit dies mit Bordmitteln außerhalb eines Docks möglich war - genutzt wurde.
Am 30.04.1918 lief die YAVUZ mit dem Flottenchef an Bord in Richtung Sewastopol aus. Hintergrund war die deutscherseits beabsichtigte Besetzung der Krim und die Inbesitznahme der russ. Schwarzmeerflotte, die sich dem dt. Zugriff jedoch weitestgehend durch eine Verlegung entzog. Die YAVUZ lief am Abend des 02.05.1918 in Sewastopol ein. Am Folgetag fand an Bord eine Konferenz statt, in der die Übergabe der verbliebenen russ. Schiffe geregelt wurde.
Mit der Besetzung Sewastopols stand nun auch ein Trockendock zur Verfügung, das groß genug war die YAVUZ aufzunehmen. Als das Schiff dann am 09.06.1918 eingedockt wurde, lag schon der Befehl vor, in Kürze nach Nowrossik zu verlegen. In der verbliebenen kurzen Zeit gelang es lediglich das Unterwassserschiff zu reinigen, die Minentreffer zu inspizieren, die später in Istinye beseitigt werden sollten, sowie einige kleinere Reparaturen vorzunehmen. In der Folgezeit fuhr die YAVUZ zunächst vom 26.06.1918 bis 02.07.1918 nach Nowrossik und zurück und am 06.07.1918 bis 09.07.1918 nach Odessa, bevor die YAVUZ am 11.07.1918 Sewastopol wieder in Richtung Bosporus verließ. Dort verblieb das Schiff dann bis zum Waffenstillstand am 31.10.1918; weder der Zustand des Kreuzers noch die politisch-militärische Lage ließen noch weitere Einsätze zu. Im Rahmen des Rückzuges der in der Türkei befindlichen dt. Kräfte erfolgte Anfang November 18 auch die Übergabe der YAVUZ an die Türkei.
Die YAVUZ wurde in den Folgejahren von der türkischen Marine wieder instandgesetzt und modernisiert. Sie diente der Türkei noch lange Jahre und wurde erst im Dezember 1950 außer Dienst gestellt. Der alte Kreuzer rostete dann noch einige Jahre vor sich hin, bis er 1973 an ein Abbruchunternehmen verkauft wurde. Der Abbruch war dann 3 Jahre später abgeschlossen.
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Das obige Foto zeigt Matrosen, deren aktive Dienstzeit als Wehrpflichtige von 1912 – 15 dauern sollte. Das Foto wurde 1914 gefertigt, ausweislich des Schilds 548 Tage vor dem Ende ihrer Dienstzeit. Der kommende Krieg sollte diesen jungen Männern dann eine wesentlich längere Dienstzeit bescheren. Auf dem Schild wird mit der Nennung der Länder Türkei, Ägypten und Griechenland auch Bezug auf den Einsatz im Mittelmeer genommen. Die Qualität des Fotos ist nicht die beste, aber die Schrift der Rettungsringe ist lesbar.
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Einige Messingschilder von Bord der Goeben, die die Zeit überdauert haben